Das Cannabisverbot in Deutschland - ein historischer Irrtum

Das Cannabisverbot in Deutschland - ein historischer Irrtum

Das Cannabisverbot in Deutschland – ein historischer Irrtum

Wir von Canna Berlin wollen euch die besten Hanf- und CBD Produkte Berlins anbieten – nachhaltig, regional, vegan und gesund. Dies wird uns seitens der Behörden aber leider immer wieder erschwert. Zuletzt hat die Polizei eine Razzia bei uns durchgeführt und Waren im Wert von 5000€ beschlagnahmt; für ein kleines Unternehmen wie uns ein bitterer Verlust. Diese behördliche Schikane ist aber nicht nur Ausdruck einer verfehlten Politik der Stadt, sondern auch das Resultat eines historischen Irrtums, nämlich dem Verbot von Cannabis aus 1929. Denn Hanf war in Deutschland nicht immer illegal, im Gegenteil besitzt diese wunderbare Pflanze hierzulande eine jahrhundertealte Tradition als Nutz- und Heilpflanze. Zeit für einen Rückblick in die Geschichte, erstens, weil ein solcher spannend ist, zweitens, um euch zu erklären, warum das Cannabisverbot in Deutschland ein Anachronismus ist – es passt nicht mehr in die Gegenwart: Legalize it! Los geht’s.

Hanf im Mittelalter

Ursprünglich stammt der Hanf wahrscheinlich aus Fernost, aber bereits im 8. Jahrhundert bauten die Gallier Hanfkulturen in Europa an. Karl der Große verordnete seinem Volk sogar den Hanfanbau und führte in seiner Capitulare de villis vel curtis imperii Hanf als wichtige Heilpflanze auf. Schnell breitete sich die Pflanze in ganz Europa aus und wurde Teil der hiesigen Kultur: deutsche, französische, holländische Bauern pflanzten Hanf an, um sich, das Dorf und den Hof zu ernähren, verwendeten seine Pflanzenfasern für Kleidung und Seil und stellten Papier aus ihnen her. Die Pflanze besaß einen solch hohen Wert für die Gesellschaft, dass ihr Diebstahl unter eine besondere Strafe gestellt wurde, wie uns vereinzelte Handschriften aus dem 14. Jahrhundert belegen. Sogar die erste Lutherbibel wurde auf Hanfpapier gedruckt! Zum Glück, denn so ist uns dieses historische Dokument bis heute erhalten geblieben.

Ein mittelalterliches Bild einer Seilerei. Der Seiler spinnt Hanffasern.

Hanf im Deutschen Reich

Ein verändertes Bewusstsein zu Hanf lässt sich erst Jahrhunderte später feststellen, im Zuge der Industrialisierung war dieser nämlich zunächst ein wenig in Vergessenheit geraten. Trotzdem unterzeichnete niemand geringerer als Wilhelm der I., seines Zeichens deutscher Kaiser, am 25.3.1872 die „Verordnung, betreffend den Verkehr mit Apothekerwaaren“ (sic!). Diese umfasste zwei Paragraphen, nämlich:

  • 1. Das Feilhalten und der Verkauf der in dem anliegenden Verzeichnisse A. aufgeführten Zubereitungen zu Heilzwecken ist ausschließlich in Apotheken gestattet.
  •  2. Der Verkauf der in dem anliegenden Verzeichnisse B. aufgeführten Droguen (sic!) und chemischen Präparate an das Publikum ist ausschließlich in Apotheken gestattet.

Ebenfalls betroffen von dieser Verordnung war der „Indische Hanf“, neben anderen Pflanzen wie Myrre, Stechapfel und Tollkirschenblättern. Vorher war alles rundum das Thema Hanf völlig legal gewesen, jetzt durften ihn nur noch Apotheker verkaufen. Trotzdem dauerte es noch sechzig Jahre, bis Hanf im Deutschen Reich tatsächlich illegal werden sollte.

Verordnung, betreffend den Verkehr mit Apothekerwaaren

Die Genfer Opiumkonferenz 1925

Immer wieder wird im Zusammenhang des Cannabis Verbots auf die Rolle der USA verwiesen, die durch Konservatismus und Prohibition eine besonders strenge Drogenpolitik machten, tatsächlich aber stellte Ägypten im Februar 1925 auf der Zweiten Internationalen Opiumkonferenz in Genf den Antrag, neben Opium, Heroin und Kokain, auch Cannabis zu verbieten. Denn Fu'ad I. – der König von Ägypten – beschwerte sich, dass Cannabis sein Volk faul und arbeitsscheu mache und wollte es ihm deshalb untersagen. Sein Delegationsleiter El Guindy sicherte sich die Unterstützung der USA, China, Frankreich und Deutschland und brachte das Verbot durch – entgegen des Protests von Ländern wie Indien und Thailand, in denen der Hanf wild wuchs und Teil der rituellen und zeremoniellen Kultur war. Deutschland unterstützte den Antrag nicht, weil es hierzulande ein Cannabisproblem gegeben hätte – Nein, das Rauchen von Cannabis war den Deutschen eher fremd – sondern vielmehr aus Mitläufertum: Das Deutsche Reich folgte schlicht seinen internationalen Partnern, statt selbst gesundheitliche, medizinische oder gesellschaftliche Aspekte anzubringen. Deshalb dauerte es auch vier Jahre, bis die auf der Konferenz gefassten Beschlüsse in Deutschland umgesetzt wurden und 1929 im Opiumgesetz mündeten, in dem Cannabis endgültig für illegal erklärt wurde. Und dieses fast 100 Jahre alte Gesetz ist mehr oder weniger bis heute gültig! 1971 hat die Bundesrepublik das Gesetz noch einmal nachgeschärft und aus dem Opiumgesetz ein Betäubungsmittelgesetz gemacht. Ansonsten gilt: im Westen nichts Neues. Oder?

 

Das Reichsgesetzblatt zum sog. Opiumgesetz

 

Cannabisverbot in der Gegenwart – (k)ein Ende in Sicht?

Tatsächlich gibt es einige sanfte Signale, die daraufhin deuten, dass die deutsche Politik den historischen Irrtum des Cannabisverbot korrigieren könnte. Hierfür gibt es schließlich ausreichend Gründe: Hanf ist eine uralte Nutzpflanze, er ist gesund, nachhaltig und vielfältig einsetzbar: als Rohstoff in der Industrie, für Textil, Papier, Kosmetik und Öl, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Als Heilmittel in der Medizin ist er bereits länger wieder en vogue – zum Beispiel als Schmerzmittel in der Krebstherapie.

So ist immerhin der Anbau von Nutzhanf seit 1996 in der EU wieder legal. Nutzhanf qualifiziert sich dadurch, dass sein THC Gehalt bei unter 0,2 % liegt und deshalb nicht berauschend sein kann – egal wie sehr man es versuchen könnte, sich an ihm zu berauschen 😉 So basieren unsere Canna Berlin Hanf- und CBD Produkte auf Nutzhanf aus der Region und sind damit völlig legal – die Frage nach der Legalität stellt sich nämlich der ein oder andere Hanf- und CBD Neuling, wenn er oder sie uns im Café Canna Berlin aufsucht. Ebenfalls hoffen lässt der Befund der WHO aus dem vergangenen Jahr, dass CBD weder Suchtpotential besitzt noch gesundheitsschädigend wirkt! Auch die Cannabislegalisierung in zahlreichen Bundesstaaten der USA ist ein deutliches Signal an hiesige Politiker*innen, sie mögen sich vielleicht zu einer Neubewertung der Verhältnisse durchzuringen.  

Canna Berlin: Ein Team – eine Vision. Wir wollen euch an den Vorteilen der Hanfpflanze teilhaben lassen!

Bis dahin wird aber wahrscheinlich noch ein bisschen Wasser die Spree runterfließen müssen, aber keine Sorge: Wir von Canna Berlin sind geduldig und überzeugt davon, auf der richtigen Seite der Geschichte zu stehen. Auch wenn bald mal wieder die Polizei an die Türe klopft oder die Heute Show fälschlicherweise behauptet, CBD sei Hokuspokus – wir machen weiter und bieten euch die besten Hanf- und CBD Produkte Berlins – nachhaltig, gesund, vegan, regional und legal! Wer sich selbst überzeugen mag, der besucht unseren Shop oder kommt direkt in unser Café Canna Berlin und probiert selbst einmal die mannigfaltige Wirkung von CBD aus!

Bis dahin,

euer Team von Canna Berlin


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